Die Finanzierung des Studiums gehört zu den existentiellen Fragen eines jeden Studenten. Die Wenigsten haben das Glück, dass die Eltern einen ausreichenden monatlichen Betrag für die Unterkunft, zum Leben und für teilweise horrende Studiengebühren zur Verfügung stellen können oder wollen. Stipendien zur Finanzierung sind ebenso rar.
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So bekommen derzeit nur etwa 4% aller Studenten ein Stipendium. Daneben lassen straffe Studienpläne und Anwesenheitspflichten in vielen Studiengängen oftmals wenig zeitlichen Spielraum einer ausreichende studienbegleitende Erwerbstätigkeit nachzugehen, um alle notwendigen monatlichen Kosten vollständig decken zu können. Zudem sind die Einkommensgrenzen der Eltern, um Bafög beantragen zu können in vielen Fällen zu niedrig, sodass gerade einmal 32% der Studenten einen Anspruch darauf haben.
Einerseits wird von den Unternehmen Zielstrebigkeit durch ein schnelles Studium verlangt und andererseits sind es gerade die finanziellen Nöte die Studenten beim zügigen Durchschreiten des Studiums behindern. Vor allem auch wegen der in vielen Universitätsstädten massiv steigenden Mieten wird die Finanzierung des Studiums oft zum echten Problem und so manch einer hat sich daher gegen ein Studium oder für einen Abbruch des Studiums entschieden.
Die Möglichkeit der Aufnahme eines Studentenkredites kann für zahlreiche Studenten eine erhebliche Entlastung und Hilfe darstellen. Allerdings sollte man sich auch überlegen, dass mit der Rückzahlung im Regelfall recht zügig innerhalb von ein bis zwei Jahren nach dem Studium begonnen werden muss, sodass man daher auch bereits relativ schnell nach dem Studium in einem festen beruflichen Sattel sitzen sollte.
Mit der Einführung der Studiengebühren im Jahr 2005 begannen zunächst einige wenige Banken spezielle Studienkredite zur Finanzierung der Studiengebühren und/oder eines Teils der studentischen Lebenshaltungskosten anzubieten. Der überwiegende Teil der Studienkredite wird heute durch die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), teilweise gegenfinanziert aus dem staatlichen Bildungsfonds, bereitgestellt. Der KfW-Kredit kann bei vielen Kreditinstituten, so auch bei den meisten Sparkassen beantragt werden. Einige wenige Sparkassen, bieten auf Empfehlung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes mittlerweile auch eigene Kredite, also nicht nur von der KfW weitergeleitete Kredite, für Studenten an.
Gemäß dem Rahmenkonzept des Sparkassenverbandes ist daher eine Studienfinanzierung durch die Sparkassen meist innerhalb der Regelstudienzeit bis zu einer Gesamtdauer von maximal 6 Jahren möglich. Je nach den monatlich auszuzahlenden Raten von 200 bis 800 Euro ergeben sich unter Berücksichtigung der Zinsen Darlehenshöchstbeträge von bis zu 25.000 bis 32.400 Euro. Das Höchstalter zur Beantragung liegt bei 28 bis 30 Jahren. Weiterhin haben viele Sparkassen ihr Angebot auf das Studium an einer staatlichen Hochschule beschränkt. Eine Zweckbindung besteht nur insoweit, dass ein spezielles Studienbeitragsdarlehen für die Begleichung der Studiengebühren verwandt werden muss, während ein allgemeiner Bildungskredit zur freien Verwendung beim Bestreiten der Lebenshaltungskosten zur Verfügung steht. Auf keinen Fall sollte, mann davon ausgehen, dass man das Studium allein aus einem Bildungskredit bestreiten kann. Angesichts durchschnittlich wesentlich höherer Lebenshaltungskosten, wird in der Regel weiterhin eine zusätzliche Einnahmequelle notwendig sein.
Von den Sparkassen wird vor Abschluss des Darlehensvertrages die Kreditwürdigkeit, zum Beispiel mit Hilfe einer Schufa-Auskunft geprüft. Daneben wird die Eröffnung eines Kontos bei der Sparkasse verlangt, auf dem die monatlichen Beträge ausgezahlt werden. Oftmals wird auch der Abschluss einer Restschuldversicherung, insbesondere zur Vermeidung von Zahlungsausfällen bei länger dauernder Arbeitslosigkeit nach dem Studium verlangt. Für den Beginn der Rückzahlung wird den Studenten eine gewisse Karenzzeit nach dem Studium, meist ein bis zwei Jahre eingeräumt. Die Höhe der verlangten Zinsen ist in vielen Fällen fallen allerdings recht hoch aus. Insbesondere wenn man den langen Zeitraum bedenkt, bevor es zur ersten Rückzahlung kommt, ist die Differenz zwischen ausgezahlter und später rückzuzahlender Gesamtsumme erheblich. Die Rückzahlung des muss in den meisten Fällen innerhalb von 10 Jahren erfolgen. Für Gutverdiener nach dem Studium ist eine vorzeitige Rückzahlung des Darlehens jederzeit möglich. Ebenso können die monatlichen Rückzahlungsbeträge flexibel oberhalb der vereinbarten Mindestrate gewählt werden.
Wer einen Studienkredit beantragen möchte, sollte sich an seine örtliche Sparkasse am Studienort wenden und vor allem auch die Konditionen vergleichen. Abhängig von der individuellen Ausgangssituation kann sich im Einzelfall die Aufnahme eines Ratenkredites zusammen mit den Eltern oder dem Lebenspartner oder auch die Aufnahme eines KfW-Darlehens, für den die weiterleitende Bank allerdings auch eine Provision verlangt, als vorteilhafter Variante herausstellen.