Stärken und Schwächen im Vorstellungsgespräch

Von | 17. Mai 2016

Die Frage nach den Stärken und Schwächen wird in jedem Vorstellungsgespräch gestellt. Sie stellt für viele Chefs und Personalleiter sogar die zentrale Frage dar, um herauszufiltern, ob es sich um einen Bewerber handelt, der das Unternehmen wirklich voranbringen könnte.

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Jeder Bewerber weiß auch, dass ihm diese Frage bevorsteht, und doch fällt es immer wieder schwer, die Frage kurz, knapp und möglichst so zu beantworten, dass man danach positiv in Gedächtnis bleibt. Daher soll dieser Artikel etwas mehr Klarheit und gute Tipps liefern, wie man mit dieser tückischen Frage umgehen kann.

Die eigentliche Frage

Sobald der Gesprächspartner im Bewerbungsgespräch die Frage nach den Stärken und Schwächen stellt, möchte er im Grunde nur eins wissen: Ist der Bewerber ehrlich kann er sich selbst reflektieren? Im weiteren Schritt ist noch wichtig: Wie geht der Bewerber mit seiner Schwäche um und wie konnte er bereits in der Vergangenheit seine Stärken gewinnbringend unter Beweis stellen.
Das Grundmuster (Stärke nennen und anhand von Erlebnissen beweisen) wie man also auf die speziell Frage

„Herr XY, können sie mir sagen, was ihre Stärken sind?“,

antworten könnte, sieht also wie folgt aus:

„Zu meinen Stärken gehört meine Fähigkeit unter Druck zu arbeiten. Schon oft konnte ich dann, wenn es wirklich wichtig war und viele Faktoren von meiner Arbeit abhängen, die besten Ergebnisse liefern. Beispielsweise als ich…“

Bei der gegenteiligen Frage, was die Schwächen sind, könnte eine das Grundmuster (Schwäche nennen und deine bisherigen Lösungsansätze liefern) so aussehen:
„Zu meinen Schwächen gehört, dass mein Zeitmanagement sehr schlecht ist. Daher habe ich mir angewöhnt, weniger meine Zeit, sondern eher meine Energie zu managen. Zum Beispiel bin ich produktiver, wenn…)

Schwächen richtig kommunizieren

Die Frage nach den Schwächen ist oftmals sehr tückisch, weil uns immer beigebracht wurde, möglichst wenige Schwächen zu zeigen. Dennoch ist es unrealistisch, wenn man selbst von sich denken würde, dass man keine hätte. Außerdem kommuniziert es, dass man nicht sehr selbstkritisch an sich ist. Häufig wirkt es sogar arrogant. Daher sollte man sich im Vorfeld genaue Gedanken über seine Schwächen machen und eine Lösung anbieten können, die dafür sorgt, dass die negativen Auswirkungen der Schwäche begrenzt werden. Ein weiterer, beliebter Fehler ist die getarnte Stärke, die aus einer Schwäche hervorgehen soll.

Eine beliebte Antwort ist:

„Die einzige Schwäche, die mir jetzt einfällt ist, dass ich zu perfektionistisch/ungeduldig bin.“

Eine solche Antwort kommt nur selten gut an, weil gefühlt jeder Bewerber eine solche Äußerung tätigt. Es impliziert, dass man sich nicht eingestehen will, dass man Schwächen hat und versucht, sich noch in ein positives Licht zu rücken.

Mögliche Schwächen konnten sein:

  • wenig Überzeugungskraft
  • im Meeting sich nicht trauen, seine Meinung zu sagen
  • schlechte Organisation
  • weniger Teamfähigkeit
  • wenig Flexibilität
  • nur zeitweise Kreativität

Stärken richtig kommunizieren

Die Stärken richtig zu kommunizieren ist aller Regel nach für jeden Bewerber einfacher. Hier ist es allerdings wichtig, sich selbst etwas zu zügeln.

Antworten wie:

„Meine Stärken sind unter anderem: Ehrgeiz, Zuverlässigkeit, Durchsetzungsvermögen, Teamgeist, Kreativität….“,

sind genauso unrealistisch wie keinerlei Schwächen zu haben. Daher ist es notwendig, nur die Stärken zu nennen, die auch für den Beruf relevant sind und diese anschließend zu belegen. Außerdem ist es wichtig, nicht zu überschwänglich über seine Stärken zu reden, sondern ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein einfließen zu lassen und dennoch keine Lobeshymne über sich und seine vergangenen Tätigkeiten, in denen die Stärke von Relevanz war, zu verfassen.

Fazit

Die Frage nach den Stärken und Schwächen kann jeden Bewerber vor einer Probe stellen, mit einer guten Vorbereitung sollte es allerdings kein Problem sein, die Frage möglichst vorteilhaft zu beantworten.